Weltcup-Finale Soldier Hollow

Auf den Spuren von 2002

Anja Wicker, Marco Maier und Nico Messinger samt Guide Robin Wunderle vertreten Deutschland beim Saisonabschluss.

Ein knapper Monat ist vergangen, seitdem sich die deutschen Para Skilangläufer und Para Biathleten bei den Weltmeisterschaften in Östersund (Schweden) mit acht Gold-, zwölf Silber- und acht Bronzemedaillen zur erfolgreichsten aller teilnehmenden Nationen kürten. Vor dem Weltcup-Finale in Soldier Hollow (Utah/USA), am Ort der Olympischen Spiele und Paralympics 2002, stellt sich die Frage: Wie viel Aufwind ist noch vorhanden?

Erkundigt man sich dazu bei Bundestrainer Ralf Rombach, antwortet der zurückhaltend: „Es kann und darf natürlich auch wieder mal eine Topplatzierung rauskommen“, sagt er. Doch die Umstände könnten besser sein. Training auf Schnee war wegen der Witterungsbedingungen zuletzt kaum möglich, dazu hat die Zeit in Schweden Kraft gekostet. Nico Messinger etwa fiel nach der WM mit einer langwierigen Erkältung aus. „Ich muss schauen, was mein Körper hergibt“, sagt der 28-Jährige.

Für den Freiburger wird das Weltcup-Finale zu einem Belastungstest, genau wie für Marco Maier. Der 23-Jährige, der in Östersund Gold im Biathlon-Sprint, im Langlauf-Sprint und mit der offenen Staffel holte, soll in den USA in fünf von sechs Rennen an den Start gehen, nur den Klassik-Sprint lässt er aus, weil die Technik mit einer früheren Oberschenkelverletzung kollidiert. Das sind ungewohnt viele Auftritte für den Allgäuer, der sich sonst hauptsächlich auf die kurzen Distanzen konzentriert. „Es ist Zeit für ihn, den nächsten Schritt zu machen. Ich hoffe, dass Marco überall gut durchkommt“, sagt Ralf Rombach, der das eigentliche Ziel fürs Weltcup-Finale entsprechend formuliert: Viel starten, viel lernen.  

Schule und Sommer im Fokus

Gut durchzukommen und ihre Leistung abzurufen ist auch die Vorgabe für Anja Wicker, die im Langlauf-Gesamtweltcup führt und im Biathlon am Schießstand besser abschneiden möchte als in Östersund. Die 31-Jährige komplettiert das sehr kleine deutsche Team. Nicht mit in die USA reist unter anderem das bei der WM außergewöhnlich erfolgreiche Sehbeeinträchtigten-Trio Linn Kazmaier, Leonie Walter und Johanna Recktenwald. Schulische Belange und die Vorbereitungen auf die Sommer-Saison in der Para Leichtathletik (Kazmaier) bzw. im Para Radsport (Walter und Recktenwald) stehen im Vordergrund. „Wir wollen die Drei nicht überfrachten“, sagt der Bundestrainer, der ebenfalls nicht mitfliegt. Der für den Nachwuchs zustände Nationalcoach Michael Huhn vertritt ihn. Hinzu kommen zwei Skitechniker und eine Physiotherapeutin.

Der Vorfreude auf das Finale tut das bei den Übriggebliebenen keinen Abbruch. Zumal: In den USA wird es als Testwettbewerb ein Verfolgungsrennen im Biathlon-Sprint inklusive Massenstart geben. Der Weltverband FIS, der zur aktuellen Saison die Organisation der Para Schneesportarten übernahm, zeigt damit sein Bestreben, neue Formate auszuprobieren. Der Bundestrainer bewertet das positiv. „Es tut sich etwas“, sagt Ralf Rombach.

Der Zeitplan:

Mittwoch, 1. März: Langlauf-Sprint klassisch (0,8 km für sitzende Klasse, 1,2 km für stehende Klassen)

Donnerstag, 2. März: Langlauf Kurzdistanz freier Stil (5 km)

Samstag, 4. März: Biathlon Einzelrennen (12,5 km)

Sonntag, 5. März: Biathlon-Sprint (7,5 km)

Dienstag, 7. März: Biathlon-Sprint-Verfolgung (3 Runden à 0,8 km für sitzende Klasse bzw. 1,2 km für stehende Klassen)

Mittwoch, 8. März: Langlauf Langdistanz freier Stil (20 km)

Foto: Ralf Kuckuck / DBS

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