WC-Finale Soldier Hollow: Biathlon Einzel und Sprint

Der verflixte letzte Schuss

Beim Weltcup-Finale in den USA schießt Anja Wicker fünfmal null, doch zwei Fehler kosten sie einen möglichen Sprint-Sieg. Nico Messinger kämpft sich aufs Podium.

Die Scheibe wackelte, aber sie fiel nicht – da konnte ihr Marco Maier noch so flehentlich hinterherblicken. Der letzte Schuss im Biathlon-Einzelrennen über 12,5 Kilometer am Samstag beim Weltcup in Soldier Hollow ging als Maiers insgesamt dritter Fehler ins Gesamtergebnis ein, was in diesem Rennformat eine weitere Strafminute bedeutete. Genau diese Minute brachte den Ausschlag, dass nicht der 23-jährige Allgäuer, sondern der Franzose Benjamin Daviet als Dritter hinter Mark Arendz (Kanada) und Grygorii Vovchynski (Ukraine) auf dem Podium stand.

Tags drauf im Biathlon-Sprint über 7,5 Kilometer gewann Arendz erneut, Daviet und Vovchynski tauschten die Plätze – und der Dreifach-Weltmeister vom SV Kirchzarten landete erneut auf Rang vier, geschwächt von einer Erkältung, die ihm auf der Strecke und am Schießstand die Luft nahm. Erneut leistete er sich einen Fehler zu viel, erneut kostete ihn das einen Platz unter den Top drei. „Läuferisch war das wegen der Erkältung nicht das, was ich eigentlich kann“, ärgerte er sich.

Die Techniker leisten ganze Arbeit

Mit den Auswirkungen seiner gerade erst überstandenen Erkrankung hatte auch Nico Messinger vom Ring der Körperbehinderten Freiburg zu kämpfen. Bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung landeten er und sein Guide Robin Wunderle am Samstag im Einzel mit drei Fehlern auf Rang vier und am Sonntag im Sprint ohne Gang in die Strafrunde auf Rang drei. In beiden Rennen siegte der Ukrainer Oleksandr Kazik. „Die Bedingungen waren sehr schwer und ich war körperlich am Limit, aber durch das gute Schießen habe ich das Rennen um Platz drei gewonnen“, sagte der 28-Jährige.

Bei den Frauen sitzend gab es einen Doppelsieg der US-Amerikanerin Kendall Gretsch. Anja Wicker (MTV Stuttgart) wurde jeweils Zweite. Nachdem sie bei der WM in Östersund intensiv mit ihrer Schießleistung gehadert hatte, schoss die 31-Jährige diesmal fast perfekt. Da sie sich im Sprint jedoch zwei Fehler beim ersten Schießen leistete und zweimal in die Strafrunde musste, fehlten ihr letztlich 35,8 Sekunden auf Gretsch.

„Es war trotzdem ein sehr gutes Rennen von ihr, vor allem in der Loipe super“, bewertete der deutsche Coach Michael Huhn, der sich mit den Leistungen insgesamt zufrieden zeigte – und das mit einem Lob an die Wachser verband. „Unsere Ski waren sehr schnell. Das hat einen Unterschiede gemacht.“

Foto: Ralf Kuckuck / DBS

Zurück