WC Toblach: Langlauf 10 km klassisch

Doppelte Gewinnerinnen

In den ersten beiden Rennen des Winters stehen Linn Kazmaier, Leonie Walter und Anja Wicker auf identischen Positionen des Podiums. Doch auch andere Deutsche überzeugen – besonders einer, dessen Name gar nicht im Klassement auftaucht.

Das Podium nach dem Massenstart bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung, Foto: newspower.it

Schon nach dem Einzelstart am Mittwoch beim Weltcup in Toblach (Südtirol) sprach der Bundestrainer Ralf Rombach von einem „gelungenen Einstieg“, einen Tag später nach dem Massenstart bestätigten sich diese Eindrücke. Und das, obwohl bei vielen im Team die Stärken eher im Skating-Bereich und beim Biathlon als im Klassisch-Langlauf liegen und sie den Auftakt als Vorbereitung auf die kommenden Rennen sahen.

Von Anfang an voll da war Linn Kazmaier, die mit ihrem Guide Florian Baumann bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung zwei souveräne Siege einfuhr. „Die Bedingungen waren  schwierig, aber wir konnten damit gut umgehen. Die Techniker haben einen Superjob gemacht. Mein Ski war echt Bombe", sagte sie. Leonie Walter und ihr neuer Guide Christian Krasman kamen zweimal auf Platz zwei, im Intervall-Start-Rennen am Mittwoch drei Sekunden vor der Tschechin Simona Bubenickova bei deren Weltcup-Debüt. Bubenickova, Jahrgang 2008, zeigte deutlich, dass in Zukunft mit ihr zu rechnen ist. Im Massenstart am Donnerstag verzichtete sie auf einen Start, genau wie Johanna Recktenwald (mit Guide Pirmin Strecker) nach Platz fünf am Mittwoch.

Bei den Frauen sitzend holte Anja Wicker zweimal Bronze, jeweils hinter den US-Amerikanerinnen Oksana Masters und Kendall Gretsch. Masters feierte nach fast zweijähriger verletzungsbedingter Rennpause ein Comeback nach Maß, Anja Wicker aber hielt zumindest phasenweise sehr gut mit den Konkurrentinnen mit. „Die Wettkampfhärte ist noch nicht optimal, mit meiner Laufform kann ich trotzdem zufrieden sein“, sagte die 32-Jährige. Andrea Eskau (USC Magdeburg) landete zweimal auf Rang vier, Merle Menje (StTV Singen) startete nur im Massenstart-Rennen und kam drei Sekunden hinter Eskau auf den fünften Rang.

Theo Bold macht auf sich aufmerksam

Bei den Männern stehend konnten die deutschen Teilnehmer erwartungsgemäß nicht ganz nach vorne laufen, zeigten aber dennoch ansprechende Auftritte. Maximilian Weidner (WSV-DJK Rastbüchl) wurde am Mittwoch 7. und am Donnerstag 8., der Klassik-Experte Sebastian Marburger (SK Wunderthausen) am Mittwoch 9. und am Donnerstag 6., wobei er sich heiße Duelle mit den Franzosen Karl Tabouret und Benjamin Daviet leistete. Tabouret kam 1,3 Sekunden vor ihm ins Ziel, der fünffache Paralympicssieger Daviet 0,2 Sekunden hinter ihm.

„Zweimal Top 10 ist top“, bilanzierte Max Weidner. Sebastian Marburger ordnete das ähnlich ein, blickte aber gleichzeitig selbstbewusst nach vorn. „Es ist noch ausbaufähig.“ Alexander Ehler (SV Kirchzarten) wurde am Mittwoch 8. und verzichtete am Donnerstag auf einen Start, sein Vereinskollege Marco Maier machte es umgekehrt. Er lief im Massenstart-Rennen auf Platz zwölf und blickt nun dem Sprint am Samstag gespannt entgegen.

Gleiches gilt für Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg), der den Donnerstag ebenfalls als Einstieg wählte und bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung Siebter wurde. Lennart Volkert (PSV München) und sein Guide Nils Kolb liefen am Mittwoch auf Platz elf, ein dritter Deutscher zweimal auf den virtuellen siebten Platz: Theo Bold, begleitet von dessen Bruder Jakob Bold. Virtuell war dieses Ergebnis deswegen, weil der 17-Jährige aus Rottenburg noch nicht klassifiziert ist und deshalb vorerst außer Konkurrenz, aber unter Realbedingungen startet. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht“, sagt der Bundestrainer.

Foto: newspower.it

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