Mehr Unabhängigkeit beim Skipräparieren
Ein Baustein des Erfolgs
Eine Wachskabine in Spezialanfertigung des schwäbischen Wohnanhänger-Herstellers THECUBER erweist sich für das Team als Riesengewinn. „Der Anhänger macht uns besser“, sagt der Cheftechniker Christian Winker.

Wachs. Es kann Leichtigkeit vermitteln, das Gefühl, schwebend durch die Loipe zu gleiten. Oder im Gegenteil für den Eindruck sorgen, nicht voranzukommen, am Widerstand des Schnees zu scheitern, allem Arm- und Stockeinsatz zum Trotz. Auswahl und Dosierung sind häufig ein Pokerspiel, weil sich die Bedingungen – das Wetter und die Festigkeit des Untergrunds – schnell ändern können. Die Langlaufskier perfekt zu präparieren und sich zu verkalkulieren, das ist im Wettkampf mitentscheidend für Sieg oder Niederlage. Das Wachsen ist eine Wissenschaft für sich.
Besonders im Langlauf-Sprint, wenn die Wachser viele Skier kurz hintereinander vorbereiten müssen, sind kühle Köpfe und geschickte Hände gefragt, müssen sie schnell und gleichzeitig präzise arbeiten. Für diese Situationen hat das Para Ski nordisch-Team einen Anhänger von THECUBER bekommen. Das Unternehmen aus Engstingen auf der Schwäbischen Alb ist auf modular gebaute Wohnanhänger spezialisiert. Über die Familie von Linn Kazmaier (die Paralympics-Siegerin und mehrfache Para Weltmeisterin stammt aus Oberlenningen) kam der Kontakt zustande. „Die Repräsentation von Inklusion und Integration in der Gesellschaft liegt uns sehr am Herzen. Das Nordic Paraski Team leistet wichtige Arbeit. Das wollten wir unterstützen“, sagt Nico König, der die Tüftlerschmiede mit seinem Bruder Nino gegründet hat und sich kraft seiner Herkunft mit dem Wintersport verbunden fühlt. „Auf der Alb“, sagt er, „gehört das dazu.“
Kontrollierte Atmosphäre im Anhänger
Ein erstes Treffen mit dem Bundestrainer Ralf Rombach fand im Sommer 2023 statt. Danach ging es schnell. Die Techniker der Mannschaft und THECUBER-Team besprachen die besonderen Anforderungen an den Anhänger. Er basiert auf dem ADVENTURE Tandem des Herstellers, einem Caravan für bis zu fünf Personen. „Ihn an die Bedürfnisse anzupassen, war für uns Herausforderung und Ansporn“, betont Nico König.
Diese Bedürfnisse betrafen unter anderem die Lichtsituation, die Belüftung, die Stromquellen, den Zugang und spezielle Fixierleisten für die Skier. Und das THECUBER-Team leistete ganze Arbeit. „Der Anhänger hat uns sofort gute Dienste erwiesen. Die Zusammenarbeit ist absolut positiv zu bewerten“, sagt Ralf Rombach. Das Gefährt ist nicht nur eine komfortable mobile Wachskabine, sondern kam auch in der Vorbereitung zum Einsatz. Die Techniker nutzten ihn bei Testtouren für Skier und Wachse in Davos und Norwegen, bei Rad-Lehrgängen in den Alpen im Sommer nutzte das Team den Anhänger als Transportmittel.
Im Februar und März 2025 war die Nationalmannschaft mit ihrem Cuber auf Mitteleuropa-Tour – in Val di Fiemme beim Paralympics-Testevent und an den Weltmeisterschaftsstationen in Pokljuka und Toblach. Dort nicht allein auf die von den Ausrichtern zur Verfügung gestellten Wachscontainer angewiesen zu sein, erwies sich als großer Vorteil. „Wir waren ein sehr großes Team und hatten entsprechend viel zu tun. In unserem Cuber konnten wir uns voll auf die Wettkampfskier konzentrieren“, berichtet Christian Winker, der die kontrollierte, immergleiche Atmosphäre im Anhänger als sehr wertvoll empfindet. „Das Setup ist spitze. Wir können besonders dann, wenn es stressig zu werden droht, ruhig und effizient arbeiten.“
Im Rennen die exakt auf die Bedingungen abgestimmten und präparierten Skier zu haben, hilft den Athletinnen und Athleten, ihre Fitness und technischen Stärken auszuspielen. Der Anhänger von THECUBER ist so zu einem Baustein des Erfolgs geworden.
Foto: Ralf Kuckuck / DBS