Biathlon-WM 2024 / Einzelrennen
Eine Klasse für sich
Linn Kazmaier gewinnt in Prince George auch über 12,5 Kilometer, Leonie Walter holt erneut Silber. Alexander Ehler (im Bild neben Goldmedaillen-Gewinner Mark Arendz) verdient sich als Vierter ein Lob des Bundestrainers. Die anderen Deutschen scheitern am Schießstand.
Fünftes Rennen, fünfter Sieg: Linn Kazmaier ist bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung die Para Biathletin des Winters. Einen Tag nach ihrem Triumph über die Sprint-Distanz bewiesen die 17-Jährige und ihr Guide Florian Baumann erneut ihre ganze Stärke. Null Fehler, läuferisch alles im Fluss – „das war sehr stark“, fand der Bundestrainer Ralf Rombach. „Linn und Florian hatten die volle Kontrolle. Für die anderen war nichts zu holen.“ Kazmaier siegte mit fast drei Minuten Vorsprung und holte ihr insgesamt sechstes WM-Gold.
Silber ging wie am Mittwoch an Leonie Walter (mit Guide Christian Krasman), die sich einen Schießfehler leistete. Drei Strafminuten sammelte Johanna Recktenwald (Biathlon-Team Saarland) ein, was der Bundestrainer auch auf technische Probleme am Schießstand zurückführte. „Die haben sie schon aus dem Konzept gebracht.“ Am Ende fehlten rund zehn Sekunden zu der Ukrainerin Nataliia Tkachenko auf Bronze.
In den anderen Klassen blieben die Deutschen im langen Biathlon-Rennen ohne Medaille. Bei den Frauen sitzend landeten Andrea Eskau (USC Magdeburg) und Anja Wicker (MTV Stuttgart) auf den Plätzen vier und fünf. Wicker, am Mittwoch Silbermedaillen-Gewinnerin, kam sich angesichts ihrer acht Schießfehler „wie im falschen Film“ vor. Auch Ralf Rombach fand keine Erklärung. „Wir müssen erst analysieren, wie die Fehler zustande gekommen sind.“ Umhauen lassen will sich seine 32-Jährige Athletin jedenfalls nicht. „Abhaken, im Training sauber arbeiten, dann besser machen“, gab sie als Devise vor.
Bei den Männern stehend wurde Alexander Ehler nach drei Schießfehlern Vierter. Ohne Strafminute hätte es zu Bronze gereicht. „Aber das zu erwarten, wäre vermessen“, sagte Ralf Rombach und attestierte Ehler ein „sehr gutes Rennen“. Der von einer Erkältung sichtlich geschwächte Marco Maier (SV Kirchzarten) kam auf Platz acht. Bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung sprangen für die Deutschen Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg, mit Guide Robin Wunderle) und Lennart Volkert (PSV München, mit Guide Nils Kolb) die Ränge Sieben und Zehn heraus. Am Samstag steht in Prince George ein Verfolgungssprint an.
Offizielle Website der WM:
Foto: Kelly Bergman, BergMedia Photography