Lehrgänge in Livigno und Goms
Letzte Schritte vor dem Start
Dreieinhalb Wochen vor dem Weltcup-Start blickt das deutsche Team dem Auftakt erwartungsfroh entgegen. Der 18-jährige Max Long steht vor seinem Debüt.
Ein weißes 8-förmiges Band in einer ansonsten braunen Landschaft zieht sich durch die Höhen Livignos. Zwei Kilometer lang ist die Langlauf-Strecke, auf der es quirlig zugeht. Johannes Høsflot Klæbo, fünffacher Olympiasieger aus Norwegen, ist zum Training da – und mit ihm viele andere. „Wir sind in bester Gesellschaft“, sagt der Bundestrainer Ralf Rombach.
Für ihn und sein Team ist Livigno längst so etwas wie eine zweite sportliche Heimat geworden. Das Nordic Paraski Team schätzt die Bedingungen in den italienischen Alpen, es fühlt sich dort wohl und aufgehoben. Der beachtliche Verkehr in der Loipe in diesen Novembertagen ist kein Problem, die Strecke ist ganztägig gut befahrbar. Eintönig wird es sowieso nicht. „Wir sorgen für Abwechslung, indem wir die Trainingsmethoden variieren. Wir sind nicht nur auf Skiern unterwegs.“
Noch bis Montag läuft der Lehrgang in Livigno, der die Technik in den Fokus genommen hat. Nach einer kurzen Pause in Deutschland geht es am 23. November für sieben Tage nach Goms ins südschweizerische Wallis. Zum Weltcup-Start bricht die Mannschaft am 8. Dezember gen Finnland auf. In Vuokatti steigt am 12. Dezember der erste Wettkampf des Winters im Biathlon-Sprint.
Youngsters sind heiß auf die Premiere
Viele aus dem Team kennen nicht nur die Verhältnisse in Livigno, sondern auch die in Vuokatti bestens; das Wintersportzentrum etwa 500 Kilometer nordöstlich von Helsinki war in der Vergangenheit regelmäßig Austragungsort für Weltcups. Für zwei 18-Jährige wird der Auftritt dort definitiv eine völlig neue Erfahrung. Max Long und Theo Bold sollen in Finnland ihr Weltcup-Debüt geben, Max Long in der Kategorie der Männer stehend, Theo Bold begleitet von seinem Bruder Jakob als Guide bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung.
„Die Aufregung steigt so langsam“, berichtet Max Long. „Ich habe richtig Lust darauf.“ Der Schüler aus Rottweil, der in Freiburg am Sportinternat lebt, will die Zeit bis zu seiner Premiere nutzen, um möglichst viele Schneekilometer zu sammeln und dabei an seiner Technik zu feilen. „Das ist immer etwas, in dem du auch kurzfristig noch viel ändern kannst.“ Vor allem im klassischen Stil sieht er Verbesserungspotenzial. „Da kann ich noch einiges herausholen.“
Dass die Youngsters generell bereit sind, davon ist Ralf Rombach überzeugt. Und auch um alle anderen, die er in Livigno versammelt hat, macht er sich keine Sorgen. Bei der zentralen Leistungskontrolle Ende Oktober hinterließen seine Sportlerinnen und Sportler einen ordentlichen bis guten Eindruck. Der Saisonauftakt kann auch aus Sicht des Bundestrainers kommen.