Finales Trainingslager
Letzter Schliff in Livigno
Der Nationalkader kommt in den italienischen Alpen zusammen - bestens motiviert, unter dem Eindruck eines Biathlon-Wettkampfes in München.
Marco Maier schwärmte stellvertretend für das gesamte deutsche Team. „Es war ein tolles Event und eine richtig gute Bühne für uns“, sagte der 25-Jährige über das Loop One Festival Mitte Oktober im Olympiapark München. Dorthin hatte die Internationale Biathlon-Union (IBU) jeweils 60 seiner olympischen Top-Athletinnen und -Athleten zu einem Wettstreit auf Skirollern geladen – und den Anlass genutzt, um den eigenen inklusiven Ansprüchen gerecht zu werden. Teil des Begleitprogramms waren drei Wettkämpfe im Para Biathlon: zwei Mixed-Staffeln in der sitzenden Klasse und bei den Sehbehinderten sowie ein Massenstart bei den Männern stehend.
Angetrieben von der Kulisse – der historische Ort und das Publikum mit mehr als 1000 auf den gesamten Olympiapark verteilten Menschen – zeigten Maier und Co. die ganze Faszination ihres Sports. Der deutsche Dreifach-Weltmeister von 2023 nutzte die Gelegenheit zum Leistungstest. Er gewann sein Rennen vor dem Österreicher Stefan Egger-Riedmüller und Mark Arendz aus Kanada, dem überragenden Athleten der jüngeren Vergangenheit.
„Auch wenn ich vorsichtig sein muss mit Vergleichen, weil es doch einen großen Unterschied macht, ob du auf Skirollern unterwegs bist oder auf Skiern: Es war gut zu sehen, dass ich konkurrenzfähig bin“, sagte Maier. Für ihn rückt wie für die übrigen Mitglieder der Nationalmannschaft spätestens am heutigen Mittwoch wieder der geliebte Untergrund in den Fokus. In Livigno, längst so etwas wie die zweite Heimat des Teams, beginnt das finale Trainingslager vor dem Auftakt in den Winter.
Nachdem die Mannschaft im September in Goms bei einem Kraft-Ausdauer-Lehrgang auf Skirollern und zu Fuß viel Schweizer Bergluft geatmet hatte – mit anschließenden positiven Ergebnissen bei der zweiten Zentralen Leistungskontrolle des Sommers in Freiburg – schnallen sie sich nun wieder Skier an. „Wir wollen so viele Schneekilometer wie möglich machen, um die spezifischen Grundlagen für die Saison zu setzen“, kündigt der Bundestrainer Ralf Rombach an.
Am 1. Dezember geht es für das Nordic Paraski Team dann nach Kanada. In Canmore steht vom 4. bis zum 14. Dezember ein Weltcup zunächst mit Para Langlauf- und dann mit Para Biathlon-Rennen statt. Die weiteren Weltcup-Stationen des Winters sind Todtnau/Notschrei im Schwarzwald (8.-11. Januar, Biathlon), Finsterau im Bayerischen Wald (14.-18. Januar, Langlauf) und Jakuszyce/Polen (22. Januar bis 1. Februar, Biathlon und Langlauf), bevor sich der Fokus gen Saisonhöhepunkt richtet: die Paralympics 2026 mit ihren Wettkämpfen in Val di Fiemme/Italien (7.-15. März).
Foto: Manzoni/IBU
