WC Martell: Biathlon-Sprint

Sofort ein Dreifacherfolg

Das deutsche Sehbeeinträchtigten-Trio macht über die 7,5 Kilometer die Podiumsplätze unter sich aus. Auch Marco Maier (SV Kirchzarten) überzeugt. Anja Wicker (MTV Stuttgart) trotzt technischen Widrigkeiten.

Das Podium bei den Frauen mit Sehbeeinträchtigung: fest in deutscher Hand, Foto: RGM 3B Josef Plaickner

Das erste Biathlon-Rennen des Winters nach zuvor fünf Langlauf-Wettkämpfen hat den deutschen Bundestrainer Ralf Rombach „sehr zufrieden“ gestellt. Dieser Gefühlszustand ist nicht nur, aber vor allem seinen Starterinnen bei den Sehbeeinträchtigten zu verdanken. Linn Kazmaier (SZ Römerstein, mit Guide Florian Baumann), Leonie Walter (SC St. Peter, mit Guide Christian Krasman) und Johanna Recktenwald (Biathlon-Team Saarland, mit Guide Pirmin Strecker) feierten nach fehlerloser Schieß- und überzeugender Laufleistung einen Dreifacherfolg.

Besonders glücklich darüber war die Drittplatzierte Recktenwald, für die es die erste Medaille der Saison war. „Dabei hatte ich mich eigentlich gar nicht so gut gefühlt“, verriet sie. Im Rennen war davon wenig zu spüren. Die 22-Jährige distanzierte die ebenfalls fehlerlose Ukrainerin Nataliia Tkachenko um mehr als eine halbe Minute. Carina Edlinger (Österreich) folgte nach drei Fehlern zehn weitere Sekunden dahinter, Ilona Varkovets (Ukraine) wurde Sechste.

Für weitere deutsche Medaillen sorgten Marco Maier bei den Männern stehend und Anja Wicker bei den Frauen sitzend, die ebenfalls zehn von zehn Schüssen ins Ziel setzten. Maier, der auf eine Zeit von 17:35.4 Minuten kam, musste sich nur dem Kanadier Mark Arendz (17:19.5 Minuten) geschlagen geben. „Ich war mit meinem Schießen und meinen Schießzeiten sehr zufrieden. Aber Platz eins war unerreichbar. Mark ist in einer eigenen Liga unterwegs gewesen“, berichtete der 24-jährige Allgäuer. Dritter wurde der Ukrainer Serhii Romanuik (17:47.0 Minuten, null Fehler).

Ein klemmendes Magazin

Wicker brauchte für die 3x2,5 Kilometer 25:05.5 Minuten und wäre deutlich schneller gewesen, hätte nicht beim zweiten Schießen ihr Magazin geklemmt. „Dadurch habe ich einiges an Zeit verloren“, sagte sie. Die 32-Jährige nahm es gelassen, zumal sie sich nicht aus der Ruhe bringen ließ. „Die Null freut mich sehr.“ Der Sieg ging erneut an Oksana Masters (USA, 23:40.3 Minuten) vor Kendall Gretsch (USA, 24:08.9 Minuten).  

Weniger gut lief es für Andrea Eskau (USC Magdeburg), die durch vier Schießfehler alle Chancen auf eine bessere Platzierung vergab. Sie wurde Siebte. Ebenfalls viermal daneben schoss Alexander Ehler (SV Kichzarten) bei den Männern stehend, was in seinem Fall Rang neun bedeutete. Bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung musste Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg, mit Guide Robin Wunderle) zweimal in die Strafrunde und wurde beim Sieg des Ukrainers Oleksandr Kazik Fünfter, Lennart Volkert (PSV München, mit Guide Nils Kolb) leistete sich drei Schießfehler und wurde Zwölfter.

„Teilweise nicht zu erklären“ waren diese negativen Schießergebnisse für den Bundestrainer. Die positiven Eindrücke überwogen für Ralf Rombach alles in allem trotzdem. Am Samstag geht der Para Biathlon-Weltcup in Martell mit einem Sprint-Verfolgungsrennen weiter.

Foto: RGM 3B Josef Plaickner

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