Teambildung überm Schwarzwald

Der Bundestrainer Ralf Rombach kam sich „wie auf einem Schiff“ vor, auch die beeindruckte Anja Wicker vom MTV Stuttgart staunte in ihrem Rollstuhl: „Das schwankt ganz schön da oben. Ich hätte nicht gedacht, dass die Brücke so beweglich ist.“ Bei wunderbarstem Wetter wagten sich die Mitglieder des deutschen Bundeskaders im Para Skilanglauf und Para Biathlon auf die Blackforestline – mit Blickrichtung in die Ferne und nach unten, durch den Gitterboden, in die Tiefe. „Das hat den Effekt noch einmal verstärkt. Es war ein cooles Event“, sagte Wicker.

Den Bundestrainer dürfte das Urteil freuen. In seinen Augen war der Nachmittagsausflug teambildende Maßnahme und auflockernde Abwechslung zugleich. Der eigentliche Anlass für das Zusammenkommen war ein anderer: die regelmäßig Mitte Oktober stattfindende Leistungskontrolle vor den finalen Vorbereitungen auf den anstehenden Winter. Auf dem Laufband im Olympiastützpunkt Freiburg und bei Testwettkämpfen im Nordic-Center Notschrei ließ Rombach seine Athletinnen und Athleten schwitzen.

Trotz einiger kurzfristiger krankheitsbedingter Ausfälle hinterließ der Lehrgang ein positives Gefühl beim Bundestrainer. „Dieser Test ist dafür gedacht zu sehen, ob wir bei jemandem in der Trainingsplanung andere Schwerpunkte setzen müssen. Das ist nicht der Fall. Die Leistung war bei allen in Ordnung, bei einigen sogar sehr positiv“, bilanzierte Rombach.

Was dieser Eindruck wert ist, zeigt sich Ende Oktober beim ersten Kontakt mit Schnee. In der LOTTO Thüringen Skisport-Halle in Oberhof geht es um Titel und Medaillen bei einem Continental-Cup inklusive internationaler deutscher Meisterschaften. Bis dahin sollen auch alle zuletzt Kranken im Nationalkader wieder fit sein. Der Start in die Weltcup-Saison des Weltverbands FIS ist für Mitte Januar im slowenischen Pokljuka geplant.