WC-Finale Soldier Hollow: Biathlon Sprint-Verfolgung
Zweiter Weltcup-Sieg für Maier
Der 23-Jährige zeigt im letzten Biathlon-Rennen der Saison sein ganzes taktisches Können und lässt Mark Arendz und Alexandr Gerlits hinter sich. Anja Wicker wird Zweite, Nico Messinger Vierter.
Mit dem Verfolgungsrennen beschreitet das von den Weltverbänden FIS und IBU organisierte Para Ski nordisch ungewohnte wenngleich nicht neue Wege. „Ich kenne das noch aus meinen ersten beiden Weltcup-Jahren“, erinnerte sich Anja Wicker (MTV Stuttgart), die beispielsweise 2011 beim Weltcup in Finsterau an einer Biathlon-Sprint-Verfolgung teilnahm. „Es ist ein spannendes Format.“
Vor zwölf Jahren im Bayerischen Wald sprang für Wicker bei den Frauen sitzend ein vierter Platz heraus, gestern in Soldier Hollow in den Bergen Utahs wurde sie Zweite hinter der Dauersiegerin Kendall Gretsch (USA), der sie auf der Strecke durchaus gefährlich wurde – indem sie eine Maßgabe erfüllte: von Anfang an Vollgas geben. „Sie hatte in der Qualifikation die schnellste Laufzeit. Das war sehr stark“, berichtete der deutsche Coach Michael Huhn. Ein Schießfehler fügten ihrem Konto jedoch 20 Strafsekunden hinzu, womit sie 18,3 Sekunden hinter Gretsch landete.
Aufgrund ihres höheren Behinderungsgrades durfte sie im Finale dennoch vor der Amerikanerin ins Rennen und konnte sich bis zum zweiten Schießen auch behaupten, dann jedoch leistete sie sich zwei Fehler und Gretsch zog vorbei.
Von Platz drei ganz nach vorn
Als erfolgreicher Jäger erwies sich Marco Maier (SV Kirchzarten) bei den Männern stehend. Nach der Qualifikation noch Dritter mit drei Sekunden Abstand auf den Kasachen Gerlits und 1,7 Sekunden hinter Arendz, lieferte er sich im Finale ein packendes Duell mit dem Kanadier, war praktisch immer gleichauf mit ihm, blieb am Schießstand kaltschnäuzig und zog am letzten Berg vorbei – „dank einer beherzten Attacke“, wie Michael Huhn lobte. „Marco hat taktisch alles richtig gemacht.“
Für den Allgäuer, zuletzt dreifacher Goldmedaillengewinner bei der WM in Östersund, war es sein insgesamt zweiter Weltcup-Sieg und der erste im Biathlon.
Nicht so erfreulich verlief das Verfolgungsrennen für Nico Messinger (Ring der Körperbehinderten Freiburg) und seinen Guide Robin Wunderle bei den Männern mit Sehbeeinträchtigung. Nach drei Schießfehlern im Prolog war für den erkältungsgeschwächten 28-Jährigen jede Hoffnung auf eine Podiumsplatzierung früh ausgeträumt. Messinger musste sich letztlich mit dem vierten Rang begnügen. Der Sieg ging an Oleksandr Kazik (Ukraine).
„Ich fühle mich langsam körperlich leer“, sagte der Freiburger. Im abschließenden Saisonrennen am Mittwoch über 20 Kilometer im Langlauf (freie Technik) plant er dennoch an den Start zu gehen.
Fotos: Utah Olympic Legacy Foundation